Willkommen auf der Website von David Bersson


LIBER A’ASH
VEL CAPRICORNI PNEUMATICI

SUB FIGURA CCCLXX

A∴A∴ Veröffentlichung in Klasse A
Imprimatur:
N. Fra A∴A∴

 

  1. Knorrige Eiche Gottes! In deinen Zweigen hat sich der Blitz eingenistet! Über dir hängt der Augenlose Falke.
  2. Du bist verflucht und schwarz! Überaus einsam in dieser Heide aus Buschwerk.
  3. Empor! Die rötlichen Wolken hängen über dir! Es ist der Sturm.
  4. Dort ist ein flammender Schnitt im Himmel.
  5. Empor!
  6. Du wirst im Griff des Sturmes ein Äon lang und ein Äon und noch ein Äon hin- und hergeschleudert. Aber du erlaubst dir keine Erschöpfung; du fällst nicht.
  7. Erst zum Schluß sollst du deinen Saft aufgeben, wenn der große Gott F. I . A. T. seinen Thron einnimmt am Tage des Sei-Bei-Uns.
  8. Denn zwei Dinge sind getan und ein drittes ward begonnen. Isis und Osiris sind dem Inzest und dem Ehebruch überlassen. Horus springt dreifach bewaffnet aus dem Leib seiner Mutter empor. Harpokrates, sein Zwilling, ist in ihm verborgen. Gesetzt ist sein heiliger Bund, den er am großen Tage von M. A. A. T. offenbaren wird, welcher gedeutet wird als der Meister des Tempels der A∴A∴, dessen Name Wahrheit ist.
  9. Nun wird in diesem die magische Kraft bekannt.
  10. Sie ist wie die Eiche, die sich selbst härtet und dem Sturm die Stirn bietet. Sie ist verwittert und narbig und selbstsicher wie ein Kapitän des Meeres.
  11. Auch spannt sie sich wie ein Hund an der Leine.
  12. Sie besitzt Stolz und großen Scharfsinn. Ja, und auch Frohsinn.
  13. Der Magus soll in dieser Weise bei seiner Beschwörung agieren.
  14. Er soll sitzen und beschwören; er soll sich selbst zu jener Eindringlichkeit zusammenziehen; danach soll er sich geschwollen und anspannend erheben; er soll die Kappe von seinem Kopf schleudern und sein Basiliskenauge fest auf das Siegel des Dämons richten. Dann soll er seine Kraft vor und zurück schwingen wie ein Satyr in Schweigen, bis das Wort aus seiner Kehle hervorbricht.
  15. Dann soll er nicht erschöpft niederfallen, obwohl er zehntausendfach das Menschliche gewesen ist; aber das, das in ihm strömt, ist die unbegrenzte Barmherzigkeit der Genitor-Genitrix des Universums, von der er das Gefäß ist.
  16. 15 Noch täusche dich selbst. Es ist leicht, die lebenden Kraft von der toten Materie zu unterscheiden. Es ist nicht leichter, die lebende Schlange von der toten Schlange zu unterscheiden.
  17. Ebenso Gelübde betreffend. Sei hartnäckig und sei nicht hartnäckig. Verstehe daß das Nachgeben der Yoni eins ist mit dem Längerwerden des Lingam. Du bist diese beide, und dein Gelübde ist nur das Rauschen des Windes am Berge Meru.
  18. Wie sollst du mich anbeten, der ich das Auge und der Zahn bin, die Ziege des Geistes, der Herr der Schöpfung. Ich bin das Auge im Dreieck, der Silberne Stern, den ihr anbetet.
  19. Ich bin Baphomet, welches das Achtfache Wort ist, das mit der Drei ins Gleichgewicht gebracht werden soll.
  20. Es gibt keine Handlung oder Leidenschaft, die nicht ein Hymne zu meiner Ehre sein soll.
  21. Alle heiligen Dinge und alle symbolischen Dinge sollen meine Sakramente sein.
  22. Diese Tiere sind mir geweiht; die Ziege und die Ente und der Esel und die Gazelle, der Mann, die Frau und das Kind.
  23. Alle Leichname sind mir geweiht; sie sollen nicht berührt werden außer in meiner Eucharistie. Alle einsamen Orte sind mir geweiht; wo ein Mann sich selbst versammelt in meinem Namen, dort will ich aus seiner Mitte hervorspringen.
  24. Ich bin der abscheuliche Gott, und der mich meistert, ist häßlicher als ich.
  25. Aber ich gebe mehr als Bacchus und Apollo; meine Gaben übersteigen die Olive und das Pferd.
  26. Wer mich verehrt, muß mich mit vielen Riten verehren.
  27. Ich bin mit allen Verheimlichungen verborgen; wenn der Heiligste Alte entblößt und über den Marktplatz getrieben wird, bin ich immer noch geheim und abseits.
  28. Wen ich liebe, züchtige ich mit vielen Ruten.
  29. Alle Dinge sind mir geweiht; kein Ding ist von mir geweiht.
  30. Denn da ist keine Heiligkeit, wo ich nicht bin.
  31. Fürchte dich nicht, wenn ich in die Raserei des Sturms falle, denn meine Eicheln werden weit fortgeblasen vom Wind. Und wahrlich werde ich wieder auferstehen, und meine Kinder um mich, so daß wir unseren Wald in Ewigkeit aufrichten werden.
  32. Ewigkeit ist der Sturm, der mich bedeckt.
  33. Ich bin Existenz, die Existenz, die nicht existiert außer durch ihre eigene Existenz, die jenseits der Existenz der Existenzen ist und tiefer verwurzelt als der Nichts(Kein-Ding)-Baum im Land des Nichts (Kein-Ding).
  34. Folglich weißt du nun, wann ich in dir bin, wenn meine Kapuze über deinen Schädel gezogen ist, wenn meine Gewalt großer ist als die des eingepferchten Indus, und wie die des Riesengletschers, ohne daß ihr gegenüber Widerstand möglich wäre.
  35. Denn wie du in deiner Nacktheit vor einer lüsternen Frau im Basar bist, aufgesaugt von ihrer Listigkeit und ihrem Lächeln, so bist du ganz und nicht mehr im Teil vor dem Symbol des Geliebten, und sei es auch nur ein Pisacha oder Yantra oder eine Deva.
  36. Und in Allem sollst du die Unendliche Glückseligkeit schaffen und das nächste Glied der Unendlichen Kette.
  37. Diese Kette reicht von Ewigkeit zu Ewigkeit, immer in Dreiecken – ist nicht mein Symbol ein Dreieck? -, immer in Kreisen –ist nicht das Symbol der Geliebten ein Kreis? Darin ist aller Fortschritt grundsätzliche Illusion, denn jeder Kreis ist gleich, und jedes Dreieck ist gleich!
  38. Aber der Fortschritt ist Fortschritt, und Fortschritt ist Verzückung, beständig, strahlend schön, Lichtschauer, Wellen von Tau, Flammen des Haares der Großen Göttin, Blumen von den Rosen, die um ihren Nacken sind, Amen!
  39. Deshalb hebe dich empor, wie ich emporgehoben bin. Beherrsche dich, wie ich Meister bin um zu erfüllen. Am Ende – sei das Ende weit entfernt wie die Sterne, die im Nabel Nuits liegen – töte dich selbst, wie ich schließlich getötet werde, im Tod, der Leben ist, im Frieden, der die Mutter des Kriegs ist, in der Dunkelheit, die Licht in Ihren Händen trägt, wie eine Hure, die ein Juwel aus ihren Nasenlöchern zieht.
  40. So ist demgemäß am Anfang Vergnügen, und am Ende ist Vergnügen, und Vergnügen ist in der Mitte, so wie der Indus Wasser in der Höhle des Gletschers ist und Wasser zwischen den größeren Hügeln und den kleineren Hügeln und durch die Wälle der Hügel und durch die Ebenen, und Wasser ist an der Mündung, wo es fortspringt in die mächtige See, ja, in die mächtige See.

 

(Die Interpretation dieses Buches wird den Mitgliedern des Grades des Dominus Liminis auf Gesuch gegeben, jeder an seinen Adeptus.)

LIBER CHETH
VEL VALLUM ABIEGNI

SUB FIGURA CLVI

A∴A∴ Veröffentlichung in Klasse A
Imprimatur:
N. Fra A∴A∴

 

  1. Dies ist das Geheimnis des Heiligen Grales, der das heilige Gefäß unserer Dame ist, des Scharlachweibes, Babalons, der Mutter der Greuel, der Braut des Chaos, die auf unserem Herrn, dem Tier, reitet.
  2. Du sollst dein Blut, das dein Leben ist, ausleeren in die goldene Schale ihrer Unzucht.
  3. Du sollst dein Leben vermischen mit dem allumfassenden Leben. Keinen Tropfen sollst du zurückhalten.
  4. Dann soll dein Gehirn stumm sein und dein Herz soll nicht mehr schlagen, und all dein Leben soll von dir gewichen sein; und hinausgeworfen sollst du werden in den Schmutz, und die Vögel der Luft sollen schmausen an deinem Fleisch und deine Knochen sollen in der Sonne bleichen.
  5. Dann sollen die Winde sich versammeln und dich aufheben, als ob es nur ein kleiner Haufen Staub in einem viereckigen Leintuch wäre, und sie sollen dich übergeben den Wächtern des Abyssos.
  6. Und da kein Leben mehr darin ist, soll der Wächter des Abyssos den Engeln des Windes gebieten vorüberzuziehen. Und die Engel sollen Deinen Staub in der Stadt der Pyramiden niederlegen, und der Name dessen soll nicht mehr sein.
  7. Deswegen nun, auf daß du dies Ritual des Heiligen Grales zustande bringen mögest, entledige dich all deiner Güter.
  8. Du hast Reichtum; so gib denen, die davon brauchen, jedoch nicht begehren danach.
  9. Du hast Gesundheit; so töte dich in der Leidenschaft deiner Hingabe an Unsere Dame. Laß das Fleisch lose von deinen Knochen hängen, und laß deine Augen starren mit deiner unauslöschlichen Lust nach dem Unendlichen, mit deiner Leidenschaft für das Unbekannte, für Sie, die jenseits des Wissens ist, die Verfluchte.
  10. Du hast Liebe; so reiß dir die Mutter aus dem Herzen und spei in das Gesicht deines Vaters. Laß deinen Fuß auf den Bauch deines Weibes treten und das Kind an ihrer Brust, laß es die Beute von Hunden und Geiern werden.
  11. Denn wenn du nicht mit deinem Willen dies tust, so werden wir es wider deinen Willen tun. So daß du das Sakrament des Grales erlangst in der Kapelle der Greuel.
  12. Und siehe! Sei es, daß du heimlich bei dir einen Gedanken deiner selbst behalten solltest, dann seist du für immer in den Abyssos hinausgeworfen; und du sollst der Einsame sein, der Fresser von Kot-, der Geplagte am Tage des Sei-Bei-Uns.
  13. Ja, wahrlich, dies ist die Wahrheit, dies ist die Wahrheit, dies ist die Wahrheit. Freude und Gesundheit und Reichtum und Weisheit sollen dir gewährt werden, wenn du nicht länger mehr du bist.
  14. Und jeder Gewinn soll dann ein neues Sakrament sein und es soll dich nicht beschmutzen. Du sollst auf dem Marktplatz mit den Wüstlingen zechen und die Jungfrauen sollen Rosen auf dich werfen, und die Händler sollen das Knie beugen und dir Gold und Gewürze darbringen. Auch sollen Knaben dir wunderbare Weine einschenken, und die Sänger und Tänzer sollen für dich singen und tanzen.
  15. Doch nicht darin sollst du sein, denn du sollst vergessen sein, Staub verloren im Staub.
  16. Noch soll dir helfen in diesem der Äon selbst; denn aus dem Staub soll Hermes, der Unsichtbare, eine weiße Asche zubereiten.
  17. Und dies ist der Zorn Gottes, daß diese Dinge so sein sollen.
  18. Und dies ist die Gnade Gottes, daß diese Dinge so sein sollen.
  19. Weswegen ich dich ermahne, zu mir zu kommen am Anfang; denn gehst du nur einen Schritt dieses Pfades, so mußt du an seinem Ende unweigerlich eintreffen.
  20. Dieser Pfad ist jenseits von Leben und Tod; ebenso jenseits ist er von Liebe, aber du weißt nichts davon, denn du kennst die Liebe nicht.
  21. Und sein Ende ist nicht einmal Unserer Dame bekannt, noch dem Tier, auf welchem Sie reitet, noch der Jungfrau, ihrer Tochter, noch dem Chaos, ihrem rechtmäßigen Herrn; ist es aber dem Gekrönten Kind bekannt? Nicht gekannt ist es, wenn es gekannt wird.
  22. Deshalb sei Hadit und Nuit die Herrlichkeit in Ende und Anfang, ja in Ende und Anfang.

LIBER LIBRAE

SUB FIGURA XXX

A∴A∴ Veröffentlichung in Klasse B
Issued by Order:
D.D.S. 7 °= 4 Prämonstrator
O.S.V. 6 °= 5 Imperator
N.S.F. 5 °= 6 Cancellarius

  1. Lerne zuerst – O Du, der sich nach unserem alten Orden sehnt!-, daß Gleichgewicht die Grundlage der Arbeit ist. Wenn Du selbst keine sichere Grundfeste hast, worauf willst Du stehen, um die Kräfte der Natur zu lenken ?
  2. Wisse denn, daß wie der Mensch in diese Welt inmitten der Dunkelheit der Materie und des Kampfes miteinander ringender Kräfte geboren wird; so muß es sein erstes Bestreben sein, durch ihre Versöhnung das Licht zu suchen.
  3. Du nun, der Du Heimsuchungen und Plagen leidest, erfreue Dich ihretwegen, denn in ihnen ist Stärke, und durch sie wird ein Weg zu jenem Licht geöffnet.
  4. Wie sollte es anders sein, o Mensch, dessen Leben nur ein Tag in der Ewigkeit ist, ein Tropfen im Ozean der Zeit; wie, wären deiner Plagen nicht viele, konntest du deine Seele von irdischer Schlacke läutern?
    Ist es allein jetzt, daß das Höhere Leben von Gefahren und Schwierigkeiten bedrängt ist? Ist es nicht immer so gewesen bei den Wissenden und Hierophanten der Vergangenheit ? Sie sind verfolgt und geschmäht worden, sie sind von Menschen gefoltert worden; doch auch durch dies hat ihr Ruhm zugenommen.
  5. Deshalb frohlocke, o Eingeweihter, denn je größer Deine Heimsuchung, desto größer Dein Triumph. Falls Menschen Dich schmähen sollten und falsch von Dir reden, hat dann nicht der Meister gesagt: „Gesegnet seid ihr!“?
  6. Doch, o Kandidat, laß Deine Siege Dich nicht eitel machen, denn mit der Zunahme des Wissens sollte die Zunahme der Weisheit kommen. Er, der wenig weiß, denkt, er wüßte viel; aber er, der viel weiß, hat seine eigene Unwissenheit kennengelernt. Erblickst Du einen Menschen, der sich weise dünkt? Da ist mehr Hoffnung für einen Narren, als für diesen.
  7. Sei nicht eilig, andere zu verdammen; wie weißt Du, daß Du an ihrer Srelle der Versuchung widerstanden hättest? Und sogar wenn es so wäre, warum würdest Du einen verachten, der schwacher ist als Du?
  8. Deshalb sei, der Du nach Magischen Gaben verlangst, sicher, daß Deine Seele fest und standhaft ist; denn durch das Schmeicheln Deiner Schwache ist es, daß die Schwachen Macht über Dich erlangen werden. Demütige Dich vor Deinem Selbst, doch fürchte weder Mensch noch Geist. Furcht ist Versagen und der Vorläufer des Versagens: und Mut ist der Anfang des Erfolgs.
  9. Deshalb fürchte die Geister nicht, aber sei bestimmt und höflich zu ihnen; denn Du hast kein Recht, sie zu verachten oder zu schmähen; auch dies kann Dich in die Irre führen. Befehle ihnen und banne sie, verfluche sie, wenn es nötig ist, mit den Großen Namen; aber weder verspotte noch schmähe sie, denn auf diese Weise wirst Du sicherlich fehlgeleitet werden.
  10. Ein Mensch ist das, was er innerhalb der durch sein ererbtes Schicksal festgesetzten Grenzen aus sich macht; er ist ein Teil der Menschheit; seine Handlungen wirken nicht nur auf das, was er ,sich‘ nennt, sondern auch auf das ganze Universum.
  11. Verehre – und vemachlässige nicht – den physischen Körper, der Deine zeitweilige Verbindung zur Äußeren, materiellen Welt ist. Deshalb soll Dein geistiges Gleichgewicht oberhalb der Störungen materieller Ereignisse sein; stärke und kontrolliere Deine tierischen Leidenschaften, diszipliniere die Gefühle und den Verstand, nähre die Höheren Bestrebungen.
  12. Tue anderen Gutes um dessen selbst willen, nicht wegen Belohnung, nicht wegen ihrer Dankbarkeit, nicht wegen des Mitleids. Wenn Du großzügig bist, wirst Du Dich nicht danach sehnen, daß Deinen Ohren von Ausdrücken der Dankbarkeit geschmeichelt wird.
  13. Erinnere Dich, daß unausgeglichene Kraft böse ist, daß unausgeglichene Strenge nur Grausamkeit und Unterdrückung ist, aber daß unausgeglichenes Erbarmen auch nur Schwäche ist, die Böses erlauben und begünstigen würde. Handele leidenschaftlich, denke verstandesgemäß, sei Du selbst.
  14. Wahres Ritual ist genausoviel Handlung wie Wort; es ist Wille.
  15. Erinnere Dich, daß diese Erde nur ein Atom im Universum ist, daß Du selbst nur ein Atom auf ihr bist, und daß sogar, wenn Du der Gott dieser Erde werden könntest, auf der Du kriechst und wühlst, Du sogar dann nur ein Atom wärest, und eins unter vielen.
  16. Nichtsdestoweniger habe die größte Selbstachtung, und zu diesem Zwecke sündige nicht gegen dich. Die Sünde, die nicht vergeben wird, ist wissend und wollend die Wahrheit zurückzuweisen, das Wissen zu fürchten, daß dies Wissen nicht deinen Vorurteilen Vorschub leiste.
  17. Um Magische Kraft zu erlangen, lerne, die Gedanken zu kontrollieren; lasse nur die Ideen zu, die sich in Harmonie mit dem gewünschten Ziele befinden, und nicht jede beiläufige und sich widersprechende Idee, die sich einfindet.
  18. Festgemachtes Denken ist ein Mittel zum Ziel. Deshalb achte auf die Kraft des stillen Gedankens und Meditation. Die materielle Handlung ist nur der Äußere Ausdruck deines Gedankens, und deshalb ist gesagt worden, daß „der Gedanke von Torheit Sünde ist“. Denken ist der Anfang des Handelns, und wenn ein zufälliger Gedanke so viel Wirkung haben kann, was kann gerichteter Gedanke nicht alles tun?
  19. Deshalb – wie es schon gesagt wurde – begründe dich fest im Gleichgewicht der Kräfte, in der Mitte des Kreuzes der Elemente, jenes Kreuzes, von dessen Mitte bei der Geburt des anbrechenden Universums das schöpferische Wort hervorbricht.
  20. Deshalb sei rasch und emsig wie die Sylphen, aber vermeide Leichtsinn und Launenhaftigkeit; sei energisch und stark wie die Salamander, aber vermeide Reizbarkeit und Grausamkeit; sei geschmeidig und achtsam auf Bilder wie die Undinen, aber vermeide Müßiggang und Wankelmut; sei arbeitsam und beharrlich wie die Gnome, aber vermeide Roheit und Habsucht.
  21. So sollst Du allmählich die Kräfte Deiner Seele entwickeln und Dich bereit machen, den Geistern der Elemente zu befehlen. Denn solltest Du die Gnome herbeirufen, damit sie Deiner Habsucht Vorschub leisteten, würdest nicht länger mehr Du ihnen befehlen, sondern sie würden Dir befehlen. Würdest Du die reinen Wesen der Wälder und Berge dazu mißbrauchen, Deine Truhen zu füllen und Deinen Hunger nach Gold zu befriedigen ? Würdest Du die Geister des Lebendigen Feuers herabwürdigen, damit sie Deinem Zorn und Haß dienten? Würdest Du die Reinheit der Seelen des Wassers schänden, um Deiner Begierde nach Ausschweifungen Vorschub zu leisten? Würdest Du die Geister des Abendwindes dazu zwingen, Deiner Torheit und Launenhaftigkeit dienlich zu sein? Wisse, daß Du mit solchen Wünschen nur die Schwachen, und nicht die Starken, anziehen kannst, und in diesem Falle werden sie Macht über Dich erhalten.
  22. In wahrer Religion gibt es keine Sekte, deshalb gib darauf acht, daß Du den Namen, unter dem ein Anderer seinen Gott kennt, nicht lästerst; denn wenn Du dies mit Jupiter tust, wirst Du יהוה lästern, und wenn Du es mit Osiris tust, יהשוה. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan!